"Kleinkinder wiederholen jede neue Handlung in unzähligen Variationen und in ihrem eigenen Tempo so lange bis sie genug haben. Genug haben sie dann, wenn Tun-wollen und Tun zu einer einzigen Handlung werden."
Es gibt zwei verschiedene Arten mit den Lektionen von Moshe Feldenkrais zu lernen.
In den Gruppen werden die Bewegungssequenzen verbal angeleitet, wohingegen man in der Einzelarbeit eher nonverbal durch sanfte Berührung geführt wird.
Eine Gruppenstunden wird auch ATM genannt, was für "awarness through movement" (Bewusstheit durch Bewegung®) steht. Die Einzelarbeit nannte Feldenkrais FI "functional integration" (Funktionale Integration®).
Es geht grundlegend um einfache Funktionen, wie Strecken, Beugen, Drehen, die auf vielfältigste Art und Weise möglichst nah an alltäglichen Bewegungen erkundet werden.
Dabei erforschte Moshé Feldenkrais sehr genau die Bewegungsentwicklung von Kindern, die wir alle einmal ziemlich ähnlich durchlaufen haben. Er entwickelte über tausend Lektionen, die in ihrem Aufbau so gut durchdacht sind, daß man sehr oft am Ende einer Stunde ins Staunen gerät, wie man denn jetzt zu solch grosser Beweglichkeit gekommen sein mag, zu Beginn schien doch eine Anweisung schier unmöglich.
So kann man vielleicht den Fuss über den Kopf legen, die Hände mit den Zehen verschränken, sich wie ein Baby über den Boden kugeln, oder Arme und Beine wie eine Brezel verkreuzen, um nur ein paar kleine Beispiele zu nennen; es können aber auch etwas weniger dynamisch, zum Beispiel nur der Kiefer, die Augen oder die Zehen bewegt werden,
wobei dabei immer das Bild vom ganzen Körper in Betracht gezogen wird.
Essentiell bei allen Bewegungssequenzen ist es, zu entdecken, daß weniger Anstrengung zu mehr und feinerem Spüren führt. So gewinnt man mehr Energie und Kraft durch eine bessere Selbstorganisation fokussiert auf das Skelett und sein Verhältnis zur Schwerkraft und nicht durch viel Muskelanstrengung.